Die Schule soll ihre Schüler:innen heute nicht nur dabei unterstützen, sich Fachwissen und praktische Fertigkeiten anzueignen, sondern gezielt auch die Entwicklung effektiver Lernstrategien, eine positive Haltung zum Lernen sowie wichtige soziale und kommunikative Kompetenzen fördern.

Die Schule Schlimperg möchte das mit dem Projekt Lernzeit explizit fördern.

Zielsetzung

Ausgehend von der Lern- und Motivationspsychologie sowie der Unterrichtsforschung zielen die Lernzeiten im Sinne von personalisiertem Lernen darauf ab, die Lehrpersonen als alleinige Planungs-, Entscheidungs- und Steuerungsinstanz durch die Schülerinnen und Schüler zu ergänzen. Die Schüler:innen werden aktiv in die Verantwortung für ihr eigenes Lernen einbezogen und erhalten Raum für Autonomie und Selbstwirksamkeit. Indem Lehrpersonen auch die Rolle der Lernbegleitung übernehmen, entstehen stärkere, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Lehrkraft und Schüler:in – ein Aspekt, der nachweislich die Lernmotivation, die schulische Leistung das Engagement sowie die psychosoziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler nachhaltig unterstützt und fördert.

Lernzeiten im Sinne von Zeiten des selbstgesteuerten Arbeitens bieten eine Möglichkeit,

  • Auf die individuellen Lernbedürfnisse und – Voraussetzungen der Kinder einzugehen und zu berücksichtigen.
  • individuelles, selbstständiges und selbstregulierendes Lernen und Üben systematisch im schulischen Alltag zu verankern.
  • Verantwortung für das eigene Lernen zu fördern und Selbstwirksamkeit zu ermöglichen.
  • die Chancengerechtigkeit zu erhöhen.

Inwiefern ist der Unterricht in den Lernzeiten nun anders?

In den Lernzeiten erhalten die Kinder beispielsweise die Freiheit, in beschränktem Rahmen frei zu wählen, was sie wann mit wem und wie vertieft üben; die Reihenfolge der Aufgaben, den Schwierigkeitsgrad, , in welcher Form sie etwas üben. Zudem kann das einzelne Kind auch einen Schwerpunkt beim Üben setzen. Kann es das Vorlesen oder die Französischwörter schon gut, so übt es etwas anderes vertiefter.
Zudem ist das Lernen selber Thema des Unterrichtes. Die Kinder sollen sich gezielt Lernstrategien aneignen können, damit sie je länger desto selbstständiger arbeiten können. Diese werden im Unterricht explizit geübt.

Die Aufgabe der Lehrperson ist es, die passende Zielsetzung festzulegen, das nötige Material aufzubereiten und die Schüler:innen entsprechend zu instruieren. Danach begleitet, bestärkt und unterstützt die Lehrperson ihre Schülerinnen und Schüler in ihrem Prozess.

Die klassischen Hausaufgaben wie Sie die meisten Eltern kennen, werden je älter das Kind, desto mehr abgelöst von verschiedenen Lernangeboten. Im 1. Zyklus sind die meisten Lernangebote im Bereich des Übens angesiedelt. Je älter sie werden, desto vertrauter werden sie mit dem selbstgesteuerten Lernen und entsprechend anspruchsvoller können die Lernangebote aussehen.

Lernt mein Kind so genug?

Die Inhalte, welche die Kinder in den Lernzeiten bearbeiten, sind genauso wie vorher aus dem Lehrplan. Daran ändert sich gar nichts. Was sich verändert ist der Einbezug der Kinder in ihr eigenes Lernen.

Mit den Lernzeiten möchten wir gezielt die überfachlichen Kompetenzen fördern. Für die berufliche Zukunft sind gerade diese Fähigkeiten von grosser Wichtigkeit. Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft sowie Verantwortungsbewusstsein und Ausdauer zählen zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen.